Tag 3: 4. September
Treffpunkt war um 8:45, damit jeder pünktlich bei der Vorbesprechung war. Wir fuhren nach Oakland zu einem alten Militärgebiet, wo ich mein Referat über Silicon Valley gehalten habe. Dieses Gebiet ist bekannt als ein attraktiver Standort für Häuser der wohlhabende Bevölkerung. Wer sich hier kein Haus leisten kann, der zieht einfach ein paar Meilen weiter. Unser nächster Halt ist wieder ein Mal die „Feuchtgebiete“, Wetlands der Tiefebenen, die viele spannende Probleme beinhalten, da die meisten von ihnen unter dem Meeresspiegel liegen und durch Dämme von Flüssen und dem Meer getrennt sind. Durch die hier angrenzenden Kontinentalplatten sind Erdbeben ein großer Katastrophenfaktor. Da diese Gegend bereits erdbebenüberfällig ist, warten man nur auf „The Big One“. Reißende Dämme würden nicht nur die Gebiete überfluteten, sondern die Menschen hätten kein Trinkwasser mehr und eine hohe Seuchengefahr wäre nur eine der tragischen Folgen. Nach der spannenden Landschaftskulisse ging es weiter zu einer Salzgewinnungsanlage, die 500.000 Tonnen Salz pro Jahr produziert. Davon landen aber nur rund 3% auf dem Tisch. Insidern zufolge wird diese Anlage bald eingestellt, da die Gewinne jährlich fallen.
Nachdem unserem Konvoi langsam der Sprit ausgeht, suchen wir kurz vor San José eine Tankstelle. Während wir einige Schwierigkeiten mit dem Tanken hatten, begaben wir uns auch gleich auf Nahrungssuche. Wir fanden ein typisch amerikanischen Restaurant, wo es alles gab, was das Herz begehrte. Schnell war entschieden, dass wir viel bestellen und dafür alles teilen. Süßkartoffel-Pommes, Curly Fries und Mozarella Sticks reicher und knappe 30$ ärmer, frischten wir unsere Wasservorräte in einem 7eleven Store auf und verfrachteten alles in unseren Dodge. Nach dieser langen Pause in diesem trockenen heißen Gebiet, machen wir uns auf den Weg zu einem weiter abgelegenem Ort in San José. Einige Meter neben einer typisch angelegten Siedlung gibt es einen kleinen Zutritt zu einem Park, in den wir gehen. Unser Professor gibt uns eine kurze Einführung und legt uns nahe, auf unsere Umgebung zu achten, da es hier unter anderem Taranteln, Klapperschlangen, giftige Pflanzen, Coyoten und ab und zu Bären gibt. Wie ihr euch denken könnt sind Spinnen, die noch dazu in Löchern in Bodennähe wohnen, nicht unbedingt meine Lieblingstiere. Gott sei Dank bin ich nicht das einzige Mädchen in der Gruppe und auch wenn mir der gesunde Respekt ins Gesicht geschrieben steht, das panische Gejammer der anderen Mädchen lenkt davon ab. Natürlich folgen wir nicht dem typischen Trail, sondern bewegen uns auch im hohen Gras. Hier befassen wir uns mit vielen Sträuchern, dem eumediterrane Eichenwald und den Geländeformen, die sich im Laufe der Exkurison noch stark verändern werden.
Der nächste Halt ist ein Aussichtspunkt, der die San Andreas Spalte zeigt und die Macht der Natur wieder einmal prunkvoll zur Schau stellt. Auf dem Rückweg nach San Francisco halten wir noch einmal an der Westküste an – an einem der spektakulärsten Punkte – dem „Devil’s Slide“, an dem sich verschiedene Gesteinsarten freigelegt und verschoben haben. Durch die starke Verwitterung fallen hier öfters einige lockere Gesteinsbrocken hinunter. Hier holte man sich einige Ingenieure aus der Schweiz, um einen Tunnel zu bauen. Man muss dazu sagen, dass die Amerikaner nicht so auf Tunnelbau stehen. Man baut lieber Pässe und längere Strecken anstatt einen Tunnel zu bauen, außer es ist wirklich nötig.
Ab dem Zeitpunkt dürfen wir uns wieder frei bewegen. Meine Gruppe entschließt sich, gemeinsamen Proviant für die morgige längere Strecke einzukaufen und Essen zu gehen. Das erste Mal, dass ich in einem Amerikanischen Kaufhaus bin – in diesem Fall „Target“. Ein riesiger überfüllter Supermarkt mit jeglichen Dingen, die man im Leben nie angreifen würde. Und bei unseren Rundgängen fanden wir fast (für uns) nichts Essbares. Bei unserem Einkauf, um die Vorräte aufzufüllen, haben wir Wasser und viele Snacks gekauft, obwohl alles nach Zucker schmeckt.
Gleich gegenüber ist ein „Chipotle“, eine Tortilla und Burrito Kette, für die wir uns als Restaurant zum Abendessen entscheiden. Nach unserem deliziösen Mahl machen wir uns auf den Rückweg und setzen uns alle gemeinsam nochmal in einem unserer Zimmer zusammen und lassen den Abend ausklingen.
XLY
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