Tag 13: 14. September
In dieser Nacht ist mir extrem kalt. Da wir hier nur eine Nacht verbringen, packe ich meine Koffer so sorgfältig wie möglich wieder ein. Das Frühstück an der Rezeption besteht aus einem Kaffee und Toast.
Die „Glamis“ Sanddünen
Nach dem Check-Out machen wir uns auf den Weg zu den „Glamis“ Sanddünen, die 20 Meilen von der mexikanischen Grenze entfernt sind. Die Sanddünen sind imposante Gebilde, die sich bis zum Horizont türmen. Interessant ist auch der Übergang von Vegetation in die Sanddünen. Natürlich lassen wir uns es nicht entgehen und erklimmen die sanften, hügeligen Dünen. Wir ziehen die Schuhe aus und spazieren herum. Der Sand ist heiß und schmiegt sich an unseren Füßen an. Auf der Aussichtsplattform, hinter der ersten großen Düne, erzählt unser Professor über die Entstehung und die Prozesse, wie es zu diesen meterhohen Sandbergen gekommen ist. Da auch einige Skorpione im Sand leben, ist es nicht so klug barfuß durch den Sand zu spazieren. Ein leises Raunen geht durch die Menge. Einige lassen ein leises „Ups“ vernehmen.
Solton Sea
Wir begeben uns, diesmal mit Schuhwerk, wieder retour zu den Autos. Der nächste Halt ist der Solton Sea. Ein Endsee, der von Pestiziden aus den umgebenden Landwirtschaften verseucht ist. Der Geruch erinnert an eine Mischung aus faulen Eiern und einem Chemielabor. Wir fahren durch eine verlassende Siedlung, in der vereinzelt Autos stehen und es nach bewohnten Hütten aussieht. Hier wird uns empfohlen, unsere Autos auch immer im sicheren Blickwinkel zu haben. Auf einem Plateau hören wir uns dann die Geschichte des Solton Sea an.
Solton Sea war ein angesagter Urlaubsort, der durch die eine Pestizid-Verpestung die höchste Rate an Atmungserkrankungen hervorgerufen hat. Die hier lebenden Menschen leiden besonders oft an Asthma. Die meisten der Einwohner haben zu wenig Geld sich in einem anderen Gebiet eine Unterkunft zu leisten. Viele davon sind Einwanderer aus Mexiko, da die Nähe zu ihrem Land gegeben ist. Am Rande der Erhöhung steht ein kleiner Tamarisken-Baum, um den etwas kleines schnelles umher fliegt. Mein erster Kolibri! Ein kleines, grünes, schnelles, fliegendes Vögelchen. Ich hab es probiert zu fotografieren, aber das ist mit der Handy Kamera nicht möglich.
Coachella
Vom Hunger geplagt fahren wir den See entlang, bis wir zu einem Restaurant an der Straße kommen, der den Namen „Oasis dattelplantage“ trägt. Hier gibt es Sandwiches und einen eigenen Dattel-Store. Gierig verschlinge ich das Sandwich, worauf hin mir etwas schlecht wird. Vor dem Restaurant wachsen wunderschöne Palmen und ein alter Traktor rostet vor sich hin. Hier erfüllt sich auch fast ein kleiner Traum von mir. Wir sind nämlich ganz in der Nähe von Coachella Valley, in dem das bekannte Hippie Festival „Coachella“ stattfindet. Dort muss ich übrigens irgendwann einmal hin.
Joshua Trees National Park
Unser nächster Halt ist der „Joshua Trees National Park“. Der erste Stopp findet beim Visitor Center statt. Nachdem wir uns die verschiedenen Arten der hier wachsenden Vegetation angesehen haben, geht es weiter auf einen Aussichtspunkt, bei dem wir über das Coachella Valley bis nach Palm Springs sehen können. Das Highlight dieses Tages ist jedoch der kleine Park, in dem wir nicht nur die eindrucksvollen „Joshua trees“ bestaunen können, sondern es auch eine Möglichkeit zum „bouldern“ gibt.
Bouldern ist das Erklimmen der runden Steine, die so nah aneinander liegen, dass man sie erklimmen kann. Natürlich muss man hier gut Acht geben und auf die Zwischenräume aufpassen, die von Schlangen und sonstigen Tieren bevölkert werden. In Sekundenschnelle sind alle ausgeschwirrt und klettern auf irgendwelche Steine. Ich bin natürlich mittendrinnen und will mir den Spaß auf keinen Fall entgehen lassen. Die einsetzende Dämmerung bringt ein kribbelndes Gefühl mit sich. Die Schönheit der Umgebung zieht uns alle in ihren Bann und lässt uns nicht mehr los. Doch es wird immer dunkler und wir wandern zurück zum Parkplatz. Der Mond ist inzwischen über den Joshua trees aufgegangen und verleiht der Umgebung etwas Magie.
Los Angeles
Am Weg nach Los Angeles bleiben wir kurz in Banning bei einem McDonald‘s stehen und schlagen uns die Bäuche voll. Langsam setzt auch die Müdigkeit ein. Es ist immerhin schon 22:30. Im Super-8-Motel in Long Beach kommen wir um 23:30 an. Ein nettes Motel mit Pool und schönen Zimmern. Hier verbringen wir zwei Nächte vor unserer Abreise. Schön langsam wird mir klar, dass die Reise bald ein Ende nimmt. Von Müdigkeit gequält, schleppe ich mich mit dem Koffer in das Zimmer und falle ins Bett.
Comment
If I were a Teenage Mutant Ninja Turtle, now I’d say „Kabnwuoga, dude!“